Vorrang für Bildung!

Unter diesem Titel konnte ich auch diesmal wieder hochkarätige Gäste in der Goethe15 zu einem Charlottenburger Gespräch begrüßen.

Zu Gast war diesmal keine geringere als die Bildungssenatorin Sandra Scheeres und der Bundestagsabgeordnete Swen Schulz, der im Bundestag Bildungsexperte der SPD ist. Ziel war es, mit dieser im Bildungsbereich leider oft noch unüblichen Zusammensetzung aus Bundes- und Landesebene deutlich zu machen, dass Bildung nicht ausschließlich das Thema der Länder ist, wie es oft geäußert wird, sondern, dass Bildung auch durch den Bund aktiv begleitet und unterstützt wird. Dies machten meine beiden Gäste auch deutlich und nicht zuletzt Swen Schulz beschrieb auch in seiner gewohnt kurzweiligen Art, welch juristische Anstrengungen machmal nötig sind, insbesondere, wenn einige Länder sich einer Modernisierung der Bildungssysteme verweigern.

img_4143

Im Gespräch: Mit Leidenschaft sind meine beiden Gäste für das Thema Bildung bei der Sache

Nicht so jedoch in Berlin: Die Berliner Schullandschaft hat Jahre grundlegender Reformen hinter sich gebracht, mit größten Anstrengungen für Schüler, Lehrer, Eltern aber auch die Politik. Und so war es auch ein wichtiges Anliegen von Sandra Scheeres zu ihrem Amtsantritt 2011 in die (nachvollziehbar) von Unruhe geprägten Schulen zunächst wieder Ruhe inkehren zu lassen und es bei kleineren Korrekturen und Verbesserungen im Detail zu belassen. Diese Aufgabe hat sie auch gut gemeistert: Während es vor einigen Jahren in Berllin noch traurige Realität war, dass viele Schulen mit zu wenigen Lehrerinnen und Lehrern in das neue Schuljahr starteten, ist nun die Personalversorgung an den Berliner Schulen flächendeckend gesichert! Dazu beigetragen haben sicherlich auch die vielen „Quereinsteiger“, also Akademikerinnen und Akademiker, die zunächst etwas anderes gelernt und gearbeitet haben und sich dann erst für die Schullaufbahn entschieden haben. Im Gegensatz zu manch kühn aufgestellter Behauptung  handelt es sich dabei keineswegs um „Laienlehrer“: Sie durchlaufen zunächst eine anderthalbjährige pädagogische Schulung und werden erst dann als Lehrer an den Schulen wie ihre Kolleginnen und Kollegen, die dies von Anfang an studiert haben, tätig. Die Schulen, Eltern und Schüler machen dabei durchaus positive Erfahrungen, schließlich bringen die Quereinsteiger auch einen frischen Wind und viel Praxiserfahrung mit an die Schulen.

img_4150

Volles Haus: Das Thema Bildung geht alle an und so war die Goethe15 an diesem Freitagnachmittag trotz herrlichstem Sommerwetter und der Sommerferien gut besucht.

Das Publikum war auch ganz bei der Sache und stellte viele Fragen, sodass sich die Veranstaltung am Ende sogar noch etwas länger hinzog, als geplant. Dabei zeigte sich wieder einmal mehr, wie detailliert bildungspolitische Diskussionen oft werden, bis hin zu singulären Problemen an einzelnen Schulen und wie viel Sachkunde und Detailverliebtheit Bildungspolitikern dabei abverlangt wird!

Ausführlich zur Sprache kam auch das Thema Kindertagesstätten, ein sozialdemokratisches Herzensanliegen. Unsere Maxime der Kita-Kostenfreiheit bei gleichzeitig höchster Qualität fand auch viel Zustimmung beim Publikum des Abends. Der von der CDU und teilweise auch den Grünen künstlich aufgemachte Gegensatz zwischen der Kostenfreiheit und Qualität der Kita besteht nicht, wenn Bildung wirklich Vorrang hat wie bei der SPD. Wir haben beides über den Landeshaushalt ausfinanziert. In den nächsten Jahren werden wir die Kita als Bildungseinrichtung konsequent weiter entwickeln – bei Kostenfreiheit für die Familien versteht sich!

Zum Abschluss war es mir dann noch eine große Freude, meinen Gästen die Goethe15-Tassen überreichen zu dürfen, die mittlerweile auch schon beim Regierenden Bürgermeister Michael Müller und den anderen Gästen der Charlottenburger Gespräche wie Zoodirektor Andreas Knieriem, Autorin Inge Deutschkron u.v.a. im Regal stehen!

img_4188 img_4204