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Charlottenburger Gespräch: »50 Jahre Revolte ´68: Hat es sich gelohnt?«

15. Mai 2018 um 19:30 - 22:00

Am 15. Mai werden die Studentenproteste von 1968, die sich nun fünfzigsten Mal jähren und die erheblichen Einfluss auf die kulturelle und politische Entwicklung der Bundesrepublik hatten und haben, zum Thema der Charlottenburger Gespräche. Ich begrüße die Zeitzeugen Tilman Fichter und Siegward Lönnendonker zum Gespräch und freue mich auf viele Gäste und ihre Meinung.

Dienstag, den 15. Mai 2018 um 19.30 Uhr im Wahlkreisbüro Goethe15.


Auf Initiative der Abteilung 76 haben wir mit Dr. Tilman Fichter und Dr. Siegward Lönnendonker über die 68er-Revolte und ihre Auswirkungen diskutiert. Als Zeitzeugen, deren Biographien von den damaligen Ereignissen wesentlich geprägt wurden, haben beide von ihren eigenen Erlebnissen berichtet und uns ein Stück mit zurück in die damalige Zeit genommen.

Tilman Fichter war erst Schiffsjunge, machte dann eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann, holte das Abitur nach und begann schließlich Politische Wissenschaft und Soziologie an der Freien Universität zu studieren. Ab 1963 war er selbst Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS), der wesentlich die westdeutsche Studentenbewegung der 1960er-Jahre beeinflusste. Später wurde er sogar ein Jahr lang dessen Landesvorsitzender in Berlin.

Mit meinen Gästen Siegward Lönnendonker (Mitte) und Tilman Fichter (rechts). Foto: Dierk Spreen

Siegward Lönnendonker berichtete, dass er durch Musik mit Leuten in Kontakt kam, die ihn zunehmend politisierten. Er wechselte seinen Studiengang und engagierte sich zunächst vorwiegend bei der Deutsch-Israelischen Studiengruppe, die sich für eine Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Israel einsetzte. Auch er wurde Mitglied im SDS und begann privat, Materialien wie Flugblätter und Plakate zu sammeln. Daraus erwuchs das Archiv »APO und soziale Bewegung«. Somit leistete er für die Aufarbeitung der damaligen Ereignisse einen großen Beitrag.

Beide sprachen viele verschiedene Aspekte der Bewegung an und betonten ihre Sichtweisen: So ging es um die fehlende Aufarbeitung des Nationalsozialismus, den Einfluss der amerikanischen Studentenbewegung, die politische Situation in Deutschland, um prägende Persönlichkeiten und Ereignisse der Bewegung und vieles mehr.

Letztlich wurde auch deutlich, dass das umfangreiche Thema wohl noch ausreichend Gesprächsstoff für viele weitere Tage bieten würde. Wer sich umfassender mit der Thematik auseinandersetzen möchte, dem kann ich das neue Buch der beiden Autoren mit dem Titel »Geschichte des SDS: Der Sozialistische Deutsche Studentenbund 1946-1970« wärmstens empfehlen.

Details

Datum:
15. Mai 2018
Zeit:
19:30 - 22:00
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